Ignaz Pleyel: Preußische Quartette 1-3
Als Friedrich Wilhelm II. am 17. August 1786 den Thron bestieg, war Ignaz Pleyel der erste Komponist, der auf die Inthronisation reagierte, indem er dem neuen, musikliebenden König eine Streichquartettserie zueignete. Nachfolgend widmeten u. a. auch Haydn und Mozart dem Cello spielenden Mäzen in Berlin Streichquartette.
Die „preußischen“ Quartette lagen vermutlich bereits druckfertig vor, bevor sie diese Widmung erhielten. Dies stützt sich auf eine Ankündigung ebendieser Quartette vom Juli 1786 als Veröffentlichung auf Subskriptionsbasis auf Pleyels eigene Kosten. Im Frühjahr 1787 erschienen sie dann mit der bekannten Widmung – und nicht im Selbstverlag – nahezu zeitgleich bei allen bedeutenden Verlagen Europas.
Nachdem in den letzten Jahren G. Ph. Telemann eine Rehabilitation durch jüngere Musiker und eine neue Generation von Musikwissenschaftlern erfährt, die ihn gerade auf Grund seiner eigenen und vielfältigen Art zu komponieren ebenbürtig neben J.S. Bach und Händel stellt, fängt man nun an, auch die Geschichte und die Werke der Epoche der sogenannten Klassik umfangreicher aufzuarbeiten und jenseits der tradierten, alten Beurteilungen neu und wertfrei wahrzunehmen.